Beim Planen des Gemüsebeets schwebte mir ein bunter und üppiger Bauerngarten vor, mit vielen unterschiedlichen Gemüsesorten, biologisch und in Mischkultur angebaut. Was in diesem Gemüsegarten natürlich nicht fehlen durfte, war eine kleine Buchsbaumumrandung der sechs einzelnen Beete.
Drei Jahre lang pflanzten wir nach und nach gekaufte, geschenkte und sogar selbstgezogene Buchsbäumchen rund um die Beete – bis sie im letzten letzten Herbst endlich vollendet war und wir voller Stolz und Freude die kleine Hecke betrachteten.
Doch dann kam der Schock! Alle Pflänzchen wurden vom Buchsbaumpilz befallen und fingen an sich braun zu verfärben und einzutrocknen – gerade als die Umrandung fertig und so schön gewachsen war! Ich vermute, dass der Pilz mit der letzten Fuhre Buchsbäumchen in den Garten gelangt ist.
Niedergeschmettert betrachteten wir die kleinen eingetrockneten Gerippe und sahen voller Furcht auf die noch halb grünen Büschel, die auch bald folgen sollten. Versuche, die überlebenden Bäumchen in einen Topf zu setzten und sie sich bei weniger feuchter Umgebung erholen zu lassen, fruchteten zunächst. Sobald sie aber wieder in die Erde gesetzt wurden, ging die Zerstörung weiter.
So, wie die Bäumchen gepflanzt wurden, wurden sie jetzt nach und nach – je nach Intensität des Befalls – wieder herausgerissen. Der Gemüsegarten sah in diesem Frühjahr wirklich armselig aus!
Was sollten wir jetzt tun? Wir hatten wenig Lust die ganze Mühe und das Geld noch einmal in die Hecke zu investieren und es hätte auch keinen Sinn gemacht, da der Pilz im Garten nur schwer loszuwerden ist.
In einem meiner Bücher, das vom Mischkulturenanbau in einem Klostergarten handelt, hatte ich in einer kleinen Notiz über den Einsatz von winterhartem Bergbohnenkraut als Beeteinfassung gelesen – das wollten wir versuchen!
im Mai kauften wir ca. 50 Pflanzen, die ich teilte und in die großen Lücken pflanzte. Zusätzlich zog ich ungefähr nochmal so viele Pflanzen aus Samen vor. Mein Plan war, jedes Jahr einige Büschchen mehr vorzuziehen um die Kräuterhecke zu komplettieren.
Es stellte sich heraus, dass das gar nicht nötig sein wird. Die ca. 16 Bergbohnenkraut-Büschel, die ich je Beet gepflanzt habe, sind glücklicherweise sehr wuchsfreudig und haben mit ihren langen Ausläufern nach zwei Monaten schon mehr geschafft als die Buchsbäumchen zuvor in drei Jahren! Die Beete sind fast vollständig umrandet und das Bohnenkraut hat eine kleine Kräuterhecke gebildet.
Wie herrlich es jetzt im Gemüsebeet nach dem würzigen Kraut riecht, das auch zahlreiche Bienen und Hummeln anlockte, als es wunderschön blühte!
Die Hecke muss sehr häufig beschnitten werden, da die langen Ausläufer wieder einwurzeln und im Handumdrehen alles überwuchern würden, aber den Kompromiss bin ich bereit einzugehen. Immerhin habe ich dafür Bergbohnenkraut in Hülle und Fülle 😉
Für mich macht es einfach nur Sinn, eine Hecke aus Kräutern im Gemüsebeet anzupflanzen da sie zugleich schön und nützlich sind und kann jetzt auch ein wenig froh über das Pech mit unserer Buchsbaumhecke sein!
Nach einem Heckenschnitt fällt so viel Bergbohnenkraut an, dass ich gar nicht alles verwenden kann.
Besonders gut schmeckt es in Kräuterbutter, selbstgebackenem Kräuterbrot, als Kräuterwürzpaste und natürlich zu Bohnen!
Wunderschön wirkt das Bergbohnenkraut mit seinen langen Ranken zu kleinen Sträußen und Kränzen gebunden, die sich sehr gut als Mitbringsel oder Geschenkdeko eignen!
Den Rest trockne ich im Dörrgerät für meinen eigenen Vorrat – in Zukunft brauche ich mehr Ideen für die Verwendung von Bohnenkraut 🙂
Was macht ihr mit dem herrlich würzigem Kraut?
Jetzt muss das Bergbohnenkraut nur noch den Winter überstehen und da bin ich wirklich gespannt ob wir uns im nächsten Frühjahr freuen können oder alles von vorn beginnt! Davon werde ich dann auf jeden Fall berichten!
Hallo Marie,
du hast so einen schönen Garten!!! In diesem Beitrag hast du von einem Buch geschrieben, das von Mischkultur in einem Klostergarten handelt. Wie heißt denn das Buch? Hast du noch eine weitere Gartenbuchempfehlung? Ich habe noch keinen Schrebergarten, bin aber auf einer Warteliste und darf mich ab dem nächsten Jahr bewerben und lese schon ganz viel zum Thema Garten ?
[…] Alternative zum Buchs: die Beeteinfassung aus Bergbohnenkraut. Frau Meise hat diese sehr erfolgreich gepflanzt, nachdem ihr Buchs einem Pilz zum Opfer fiel. Sieht sehr […]
Hallo,
Eine tolle Idee mit der Kräuterhecke!
Auf meinem Balkon hat das Bohnenkraut den Winter gut überstanden. Wie sieht es denn in deinem Garten aus? Hattest du schon Gelegenheit ein paar der hoffentlich bei euch auch sonnigen Tage zu nutzen?
Viele Grüße aus Bremen,
Nadja
Liebe Nadja,
Danke dir! Ja, bei mir hat das Bohnenkraut den Winter auch gut überlebt! 🙂
Ich bin schon gespannt auf das frische Grün und die Blüte… Die Hummeln und Bienen mochten die Blüten letztes besonders gerne!
Die ersten sonnigen Tage wurden natürlich genutzt und wir waren heute den ganzen Tag im Garten.
Ganz liebe Grüße nach Bremen!
Marie
Liebe Marie, ein spannender Beitrag zu deinem Garten! Wie gut, dass du das Experiment mit dem Bohnenkraut gewagt hast. Es sieht auf jeden Fall sehr schön aus und passt sehr gut in deinen Bauerngarten. Nun hoffe ich, dass das Kraut gut durch den Winter kommt!!!
Liebe Grüße Mona
Danke dir liebe Mona!
Es freut mich so dass es dir gefällt! 🙂
Das Bohnenkraut ist auch jetzt noch schön dicht und grün und ich kann mir gut vorstellen, dass es den Winter überlebt!
Liebste Grüße!!!
Hallo liebe Frau Meise;)
Ein wirklich schöner Beitrag. Danke, für die tolle Idee! Bei uns wächst das Bergbohnenkraut ganz eifrig in unserem Schildkrötengehege und im Terrassen-Kräuterbeet. Es hat schon zwei Winter draußen überstanden und erfreut sich bester Gesundheit! Ich drücke Dir die Daumen und glaube, Du kannst Dich auch im nächsten Jahr auf eine üppige Ernte freuen!
Viele liebe Grüße, Claudia
Liebe Claudia,
oh, wie freut mich dein toller Kommentar!
Ich hatte eine kleine Auszeit, daher lese ich ihn erst jetzt.
Dass das Bergbohnenkraut bei dir schon so lange überlebt hat, lässt ja sehr hoffen! Er ist in meiner Abwesenheit auch wieder üppig gewachsen – es scheint auch ein sehr guter, schnell wachsender Bodendecker zu sein 😉
Viele liebe Grüße,
Marie
Guten Morgen,
Oh man der buchsbaum. Ich finde ihn auch so schön, aber das Problem mit dem Pilz haben wir auch. Die Idee mit dem Bergbohnenkraut ist wirklich gut. Ich bin gespannt wie es den Winter übersteht, denn das ist bei uns auch so ein Problem. Ich hoffe du berichtest wie es funktioniert. Aber die Idee mit den kleinen Sträußchen und Kränzen ist super!
Dann erfreu dich an deiner schönen Hecke.
Liebe Grüße
Viki
Liebe Viki,
oh ja, das mit dem Buchsbaum hätte ich mir ja denken können 🙁 aber ich wollte ihn unbedingt!
Na, jedenfalls bin ich jetzt ganz begeistert von dem Bergbohnenkraut und hoffe sehr, dass er den Winter überlebt! Bei uns in Hamburg ist der Winter auch nicht allzu streng (was manchmal schade ist…) – das lässt hoffen!
Ich werde auf jeden Fall davon berichten 🙂
Liebste Grüße!