macht es euch schön!

Vor fast einem Jahr habe ich meinen Beitrag “komm’ in den garten!” geschrieben, in dem ich Lust aufs Schrebergärtnern machen möchte und Tipps gebe, was bei der Wahl eines Gartens zu beachten ist. Ein eigenes Stückchen Grün mitten in der Stadt zum abschalten und austoben darf für mich nicht mehr fehlen. Und für euch vielleicht bald auch nicht mehr?

Es ist aber nicht so einfach, anfangs gleich eine kleine perfekte Oase zu bekommen und man sollte auch bereit sein, vor allem Zeit und Mühen zu investieren, denn die meisten aufgegebenen Parzellen sind in einem schlechten Zustand. Wenn man Glück hat, hält es sich noch in Grenzen, aber jahrelange Vernachlässigungen hinterlassen Spuren…

 

 

 

Der erste Schritt zu einem Garten in dem man sich wohlfühlen kann: entmüllen! Die Parzellen werden teilweise in einem schlimmen Zustand hinterlassen denn wer seinen Garten aufgibt, hat verständlicher Weise keine Lust, den Garten auf Vordermann zu bringen. Also, ran an den Müll und Schrott und ihn beherzt entsorgen! Nur was wirklich nützlich ist und was einem gefällt sollte man aufheben. Andere Dinge, bei denen es sich um noch brauchbare Dinge handelt, können verkauft oder verschenkt werden. Wir gehen z.B. ca. einmal im Jahr mit unserem Sammelsurium gemeinsam mit Freunden auf den Flohmarkt und haben auch einiges über eBay Kleinanzeigen verkauft.

Haltet euch unbedingt eine kleine versteckte Ecke vor – z.B. hinter dem Schuppen – in der ihr Dinge lagert, die bald entsorgt werden sollen. Der Platz kann auch für Gartengeräte o.ä. genutzt werden, die keine Augenweide aber nützlich sind und nicht unbedingt geschützt im Schuppen stehen müssen.

 

 

 

Wenn der Garten und die Laube frei vom Müll und Unerwünschtem sind, ist der Wildwuchs dran! Bevor ein kompletter Kahlschlag vorgenommen wird, sodass auf der Parzelle wirklich gar nichts mehr übrig ist, sollte man sich die Zeit nehmen und gucken, welche Pflanzen und Bäume erhalten werden können. Wenn ihr absolute Gartenanfänger seid, holt euch Hilfe von einem Bekannten, der sich ein wenig mit Pflanzen auskennt.
Große Pflanzen kosten viel Geld, also warum platt machen, wenn man sie erhalten kann? Ein schöner großer Apfelbaum zum Beispiel hat Jahrzehnte gebraucht um so schön und groß zu werden, also lasst ihn lieber stehen!

Wirklich fies ist hartnäckiger Wildwuchs, wie Brombeergestrüpp, das alles überwuchert und “erwürgt”. Mit diesem Gestrüpp darf man nicht zimperlich sein. Wenn es sich allerdings um besonders köstliche Brombeeren handelt, hält man sich vielleicht eine Ecke vor, in der die Beeren kontrolliert wachsen können 🙂 . Ihr seht, vieles ist eine Frage der Abwägung und man kann auch aus vermeintlichem Gestrüpp etwas herausholen.

Auch Pflanzen könnt ihr verkaufen oder verschenken, denn was ihr nicht mögt, kann durchaus jemand anderen gefallen! Unsere erste Tat im Garten war beispielsweise das Entfernen aller Koniferen und Nadelbäume, da wir sie wirklich nicht mögen und sie für uns nicht ein einen natürlichen und lebendigen Garten gehören. Ein Abnehmer war aber im Nuh gefunden! 🙂

Anfänglich haben wir viele Pflanzen “zum selbst ausbuddeln” über eBay o.ä. gekauft, das spart viel Geld und man muss nicht lange warten, bis die Pflanzen eine akzeptable Größe haben.

 

 

 

Jetzt ist es Zeit, sich Gedanken zur Aufteilung des Gartens zu machen! Wo ist der Sitz- und Grillplatz am besten gelegen? Und wo die Spielwiese? Gibt es lauschige, versteckte Plätzchen und Blumenbeete? Und zu guter Letzt: Wo kann das Gemüsebeet hin und wie groß soll es werden? Will ich überhaupt Gemüse anbauen?
Fangt doch erstmal klein an, wenn ihr euch unsicher seid. Vielleicht reicht ein kleines Hochbeet erstmal aus? Das lässt sich durch mehrere Hochbeete auch zu einem Gemüsegarten erweitern, wenn der Funke übergesprungen ist.

 

 

 

Der Sitzplatz oder die Terrasse sind eher im hinteren Teil des Gartens, etwas geschützter gut aufgehoben. Der Gemüsegarten vielleicht eher vorn im Garten, wo sich auch mal der Austausch mit den Nachbarn oder Spaziergängern ergibt – sozusagen der kommunikative Teil des Gartens. Außerdem freuen sich die Leute immer wieder über schöne Gemüsegärten, die über die Jahrzehnte immer mehr aus den Schrebergärten verschwunden sind.

Ein ganz wichtiger Wohlfühlfaktor auf der Parzelle ist natürlich die Laube! Wie ihr es euch in der Laube mit mehr oder weniger Aufwand schön machen könnt, schreibe ich ein anderes Mal, da der Beitrag mindestens doppelt so lang werden würde! 😉

23 Comments

  • Isabell 7. August 2018 at 14:14

    Hallo Marie!

    Einen wirklich tollen Garten hast du. Mir gefällt euer Gartenweg sehr mit den asymmetrischen Platten! Habt ihr die so gekauft, in unterschiedlichen Größen und Formen? Wäre toll wenn du mir verraten könntest wo man sowas bekommt?
    Viele Grüße aus Hamburg!

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    • Frau Meise 12. August 2018 at 0:06

      Liebe Isabell, danke dir! Das freut mich! Der Weg besteht aus dicken Findlingen, mit denen einer der Vorbesitzer eine Art Hochbeet gebaut hatte. Das gefiel uns aber nicht so 😉 Die Steine haben wir dann für den Weg eingegraben…
      Gruß aus der schönsten Stadt der Welt! 😉 Marie

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  • Hauptstadtgarten 26. Juni 2017 at 20:32

    Liebe Marie,
    wir haben nach dem ersten Gartenjahr ja einen Stromanschluss legen lassen und damit sozusagen aus Versehen „tabula rasa“ gemacht. Da war an vielen Stellen dann erst mal garnix mehr und ich war super geknickt. Das hatte ich mir alles leichter vorgstellt. Umso schöner ist es jetzt in meinem Gemüsegarten-Dschungel zu stehen und die grüne Aussicht zu genießen.
    Schön hast Du es in Deinem Garten!
    Liebe Grüße aus Berlin von Caro

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    • fraumeise 27. Juni 2017 at 9:29

      Liebe Caro,
      Oh ja, das hört sich wirklich nach “tabula rasa” an! Aber umso schöner, dass es bei euch so wundervoll grün geworden ist! Toll wie schnell die Natur sich dich wieder erholt!
      Liebe Grüße aus Hamburg,
      Marie

      Reply
  • Hej Hanse 28. April 2017 at 21:02

    Euer Garten, ein Traum! Und ein wunderbarer Text, ich bin jetzt noch ein bisschen motivierter. Allein die Zeit fehlt für die ganz großen Dinge, die ich am liebsten bei uns ändern würde. Naja, Schrittchen für Schrittchen… liebe Grüße, Ulli

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    • fraumeise 29. April 2017 at 7:26

      Liebe Ulli, ich freue mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt und dich motiviert ? ich warte ungeduldig auf wärmere Tage damit ich habe endlich mehr im Garten buddeln kann ?
      Viele liebe Grüße,
      Marie

      Reply
  • Berit 27. April 2017 at 7:21

    Wow, dein Garten ist ja der absolute Traum! …eine grüne Oase.
    Ich “kämpfe” zu Hause auch um jeden Baum im Garten. Mein Mann hat den Hang zum “freischneiden”. Bis jetzt gewinne ich. Es gibt doch nichts Schöneres als einen Garten, der Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt.
    Weiterhin viel Freude an deinem herrlichen Fleckchen Erde wünscht dir Berit

    Reply
    • fraumeise 27. April 2017 at 12:37

      Liebe Berit,
      das freut mich sehr! Vielen Dank für deinen lieben Kommentar!
      Schöne Grüße aus Hamburg,
      Marie

      Reply
  • Constanze 26. April 2017 at 14:58

    Hach, dein Garten ist so wunderschön. Ein echtes Kleinod.
    Das mit dem vernachlässigten Garten kann ich bestätigen. Das ist eine wirklich große Aufgabe, die man sich da vornimmt und als Anfänger leider auch häufig unterschätzt. Zumindest mir ging es so. Es braucht Jahre, um diese Gärten sanft, aber bestimmt, wieder in die richtige Form zu bringen.

    Reply
    • fraumeise 26. April 2017 at 17:24

      Ja, bei uns hat es auch vier Jahre gedauert, bis der Garten soweit auf Vordermann war… Ich finde es toll, dass so langsam ein Wandel eintritt und es mehr Schrebergärtner gibt, die es sich schön machen! 😉
      Lieben Gruß!

      Reply
  • Christa Friebe 25. April 2017 at 10:27

    Liebe Marie , ja, aller Anfang ist schwer . Ich verfolge deine Begeisterung für den Garten von Anfang an. Es ist so toll was ihr aus dem Garten gezaubert habt. Ich bin immer wieder begeistert wenn dein Blog kommt. Auch in diesem , wunderschöne Bilder und sehr anschauliche und verständliche Vorschläge gerade für Anfänger sehr gut. Vor einigen Jahren hatte ich das Glück einen Schrebergarten in ” Pflege ” zu nehmen . Solange der Pächter , war mein Bruder , lebte dürfte ich keine Veränderungen durchführen. Alles musste so bleiben und ich hätte ihn so gern nach meinen Vorstellungen verändert . ? Aber nach einiger Zeit , war es dann soweit. ? Und ich konnte loslegen.Meine Gartennachbarn haben mir bei der Neugestaltung sehr geholfen. ?? Da ich aber auch so ein unruhiger Geist bin , schwirren mir ständig irgendwelche Änderungen im Kopf herum , obwohl ich es eigentlich , kraftmäßig garnicht kann . Es macht trotzdem Spaß daran zu glauben. . Liebe Marie ich drücke dir ganz fest die Daumen für Berlin ?. Liebste Grüße

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    • fraumeise 26. April 2017 at 17:20

      Wie schön, dass dir dein Garten auch so viel Freude macht! Und hoffentlich noch ganz lange!
      Lieben Gruß aus Hamburg! ?

      Reply
  • Björn 24. April 2017 at 12:10

    Hallo Marie,
    ich musste an einigen Stellen leicht schmunzeln als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Im Kopf habe ich immer überprüft ob wir das mit unserem Garten auch so gemacht haben. Die Antwort: teilweise ja, teilweise nein.
    Was mich immer behindert ist meine Ungeduld. Ich will immer irgendwie alles gleichzeitig und das schnell. Das ist im Garten ja eigentlich genau der falsche Weg. Wir haben so zum Beispiel ein Karree mit einer Buchsbaumhecke angelegt bei dem wir heute gar nicht mehr wissen was wir damit wollen. Wir haben das jetzt den Grabmalbereich getauft 🙁 ….
    Deswegen kann ich allen nur ans Herz legen Deine Tipps zu beachten.! Und wenn Ihr zu ungeduldig, so wie ich, dann zeige ich euch meinen Garten … dann wisst Ihr was dabei rauskommt 😉 …
    Liebe Grüße
    Björn

    Reply
    • fraumeise 24. April 2017 at 14:54

      Hallo Björn,
      irgendwie geht es uns Gärtnern doch allen gleich! Ich muss zugeben, ganz so strikt haben wir es auch nicht durchgezogen 😉 aber so kann man dem Chaos zumindest ein wenig Herr werden! 🙂
      Besten Gruß,
      Marie

      Reply
  • Ye Olde Kitchen 24. April 2017 at 6:47

    Liebe Marie,
    eure Parzelle ist wirklich ein Traum! Die Lupinen und der Fingerhut, hach herrlich!
    Der Tip mit dem “Selbstausbuddeln” ist ja Gold wert. Da muss ich mich doch gleich mal informieren, was es bei uns in der Nähe so gibt.
    Viele Grüße in den Norden und bis ganz bald in Berlin,
    Eva

    Reply
    • fraumeise 24. April 2017 at 10:12

      Liebe Eva, ja die beiden sind auch zwei meiner Lieblingsblumen 🙂 super, dass ich dir mit dem “selbst ausbuddeln” weiterhelfen könnte!
      Ich freue mich sehr dich in Berlin zu sehen!
      Liebe Grüße ?

      Reply
  • Sandra 23. April 2017 at 19:18

    Wow! Dein Garten wirkt zauberhaft und riesig! Wie viel Fläche habt Ihr?

    Reply
    • fraumeise 24. April 2017 at 10:09

      Liebe Sandra, vielen lieben Dank! Du kennst es ja, die Arbeit im Garten geht nie aus, ob klein oder groß 🙂 unser Garten hat knapp 700 m2…
      Viele Grüße aus Hamburg!

      Reply
  • Jessi 23. April 2017 at 19:06

    Toller Beitrag! Danke dafür! Darf ich fragen wie groß der Garten ist? Er sieht auf den Fotos so riesig aus!

    Reply
    • Jessi 23. April 2017 at 19:17

      Oh sehe gerade knapp 700m2. Hammer!

      Reply
      • fraumeise 24. April 2017 at 10:07

        Liebe Jessi, ja unser Garten ist ziemlich groß 🙂 genug Platz um sich auszutoben 😉
        Lieben Gruß!

        Reply
  • Fanny 23. April 2017 at 19:01

    wundebar – sehr schön geschrieben & tolle Bilder, die Lust auf Gartengestaltung machen !

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    • fraumeise 24. April 2017 at 10:05

      Ich danke dir liebe Fanny! Du kennst es bestimmt auch, einen verwilderten Garten wieder auf Vordermann zu bringen 😉
      Liebe Grüße aus Hamburg ?

      Reply

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